Gewerbebetrieb in Vollbrand
Nummer: 202229
Datum: 23. August 2022
Alarmzeit: 16:13 Uhr
Alarmierungsart: Melder
Dauer: 23 Stunden 2 Minuten
Art: Feuer – F 3
Einsatzort: Stadastraße, Nieder-Mockstadt
Mannschaftsstärke: 33
Fahrzeuge: ELW (1-11) , HLF 20/16 (1-46) , StLF 20 (1-40) , TLF 16/24 Tr (1993-2022, a.D.) , TSF-W (1-48) , GW-L (1-64) , MTF (1-19-2)
Weitere Kräfte: AB-AS Bad Nauheim, Abwasserverband Horlofftal, DRK Ortsverband Florstadt, DRK Ortsverband Reichelsheim, Feuerwehr Altenstadt, Feuerwehr Leidhecken, Feuerwehr Nieder-Mockstadt, Feuerwehr Ranstadt, Feuerwehr Staden, Feuerwehr Stammheim, Feuerwehren der Stadt Reichelsheim, KdoW Florstadt, KdoW Wetterau, ovag Netz, Polizei, Rettungsdienst
Einsatzbericht:
Am Dienstagnachmittag wurden wir gemeinsam mit allen Florstädter Stadtteilen sowie der Drehleiter aus Altenstadt zu einer Rauchentwicklung aus einem Gebäude in die Stadastraße nach Nieder-Mockstadt alarmiert. Durch die Vielzahl der Meldungen, welche die Leitstelle erhielt, erhöhte diese das Einsatzstichwort von F2 auf F3. Im Zuge dieser Stichworterhöhung wurde gemäß des festgelegten Alarmplans die Feuerwehr Ranstadt sowie das Wechselladefahrzeug mit dem Abrollbehälter Atemschutz aus Bad Nauheim nachalarmiert, ebenso auch die Brandschutzaufsicht des Wetteraukreises. Schon auf unserer Anfahrt war die Rauchsäule in weiten Teilen der Wetterau zu sehen, bei unserem Eintreffen schlugen bereits Flammen aus dem Gebäudedach.
Der Brand konzentrierte sich auf die hintere Gebäudehälfte, wo sich in der Anfangsphase immer wieder Gaskartuschen entzündeten. Hier wurde das Feuer unter Atemschutz von Außen, auch von einer Drehleiter aus mittels Wenderohr, bekämpft. Im vorderen Teil wurden in den Büroräumen die Decken geöffnet, um dortige Glutnester zu löschen. Aufgrund des hohen Bedarfs an Atemschutzgeräteträgern wurden auch Einsatzkräfte aus unseren Nachbarkommunen Altenstadt sowie im weiteren Verlauf auch der Stadt Reichelsheim nachalarmiert und eingesetzt.
Im Einsatzverlauf wurden zur Organisation der Einsatzstelle mehrere Einsatzabschnitte gebildet, diese befassten sich mit der Brandbekämpfung, der Wasserförderung aus einer naheliegenden Zisterne um den Löschwasserbedarf sicherzustellen, sowie mit der Bereitstellung der verfügbaren Atemschutzgeräteträger.
Aufgrund der direkt aufgebauten Riegelstellungen konnte ein Übergreifen des Brands auf die benachbarte Spielhalle sowie den angrenzenden Gartenbaubetrieb verhindert werden. Um 17:54 Uhr konnte der Leitstelle „Feuer unter Kontrolle“ gemeldet werden. Da nicht alle Räumlichkeiten vom Inneren des Gebäudes zugänglich waren, musste auch eine Gitterverbauung eines Fensters mittles Trennschleifer entfernt werden. Aufgrund der hohen körperlichen Belastung, welche den heißen Außentemperaturen geschuldet waren, mussten im Einsatzverlauf die eingesetzten Atemschutzgeräteträger regelmäßig ausgetauscht werden.
Da die Einsatzdauer nur schwer abschätzbar war, es sich aber abzeichnete, dass dieser noch bis in die frühen Morgenstunden gehen würde, wurde der Betreuungszug des Roten Kreuzes alarmiert. Diese versorgten uns mit kalten und warmen Getränken, auch bereiteten sie für uns ein Abendessen zu. Vielen Dank dafür! Wir bedanken uns an dieser Stelle auch recht herzlich bei allen ortsansässigen Firmen und Privatpersonen für die Unterstützung, sei es durch Getränke, Essen oder einfach durch nette Worte.
Wegen dem im weiteren Einsatzverlauf eingesetzten Schaum wurde eine Ölsperre am Regenrückhaltebecken an der Autobahn errichtet. Hierbei handelte es sich um eine Vorsichtsmaßnahme um zu verhindern, dass eventuelle Schadstoffe in das Grundwasser gelangen.
Gegen 22:30 Uhr konnte der Einsatz für die meisten Einsatzkräfte beendet werden, die Brandwache stellten Einsatzkräfte der Feuerwehr Nieder-Mockstadt und von uns. Während der nächtlichen Brandwache kam es im hinteren Gebäudeteil mehrfach zu einem Aufflammen schwer zugänglicher Glutnester, diese wurden immer wieder abgelöscht. In den frühen Morgenstunden konnte eine stärkere Rauchentwicklung im Bürokomplex des Gebäude festgestellt werden. Durch das weitere Öffnen der Decke konnten auch hier die noch vorhandenen Glutnester abgelöscht werden.
Die nächtliche Brandwache wurde gegen 8:00 Uhr von weiteren Einsatzkräften von Nieder-Mockstadt und uns abgelöst. Auch hier setzte sich das sporadische Wiederaufflammen fort. Nach der Begehung der Brandursachenermittlung der Polizei konnte der Eigentümer zur Einsatzstelle gerufen werden. Nach einer abschließenden Begehung mit diesem konnte die Einsatzstelle an ihn übergeben werden. Das offizielle Einsatzende war gegen 15:15 Uhr.
Aufgrund der ausgedehnten Lage musste die Stadastraße und die Straßen In der Grobach und In der Au für den Verkehr bis in die späten Abendstunden gesperrt werden. Zu Beginn der Brandwache am späten Abend konnten die betroffenen Straßen nach Absprache mit der Polizei wieder freigegeben werden.
Schon parallel zur Brandwache wurde die Einsatzbereitschaft der aus dem Einsatz gelösten Fahrzeuge wieder hergestellt. Neben einer Grobreinigung der Fahrzeuge und Einsatzmittel, welche teilweise noch in den Nachtstunden durchgeführt wurde, mussten unzählige Schläuche gereinigt und überprüft werden. Auch das organisieren der Reinigung für die Einsatzkleidung wurde noch während der laufenden Brandwache getätigt. Die Kontrolle der Atemschutzgeräte für alle Stadtteile und deren Bestandsaufnahem nahm im Laufe des Tages viele Stunden in Anspruch. Auch die Nachbereitung dieses Einsatzes wird noch einiges an Zeit beanspruchen.
Abschließend kann an dieser Stelle ein großes Lob an alle beteiligten Einsatzkräfte ausgesprochen werden, neben der guten Zusammenarbeit innerhalb der Stadt zeigt dieser Einsatz wie gut die Kooperation auch mit den Feuerwehren der umliegenden Kommunen, dem DRK und der Polizei funktioniert.
Vielen Dank an 5vision.media für das Bereitstellen der Bilder!
Der angezeigte Ort basiert auf der Angabe im Einsatzbericht (s.o.), der tatsächliche Ort kann somit wegen der Begrenzung auf die Straßennamen stark abweichen!