24h-Übung der Jugendfeuerwehren der Stadt Florstadt 2023

Am Wochenende vom 14.07.2023 auf den 15.07.2023 fand die diesjährige 24h-Übung der Jugendfeuerwehren der Stadt Florstadt statt. Daran teilgenommen haben die Stadtteile Kernstadt, Staden, Nieder-Mockstadt sowie Stammheim. Auch war in diesem Jahr wieder die Malteserjugend aus Altenstadt bei uns zu Gast. Es wurden insgesamt 3 Wachen gebildet. Wache 1 wurde von der Jugendfeuerwehr der Kernstadt gemeinsam mit der Malteserjugend besetzt, Wache 2 bildeten die Jugendfeuerwehren aus Nieder-Mockstadt und Stammheim und Wache 3 die Jugendfeuerwehr Staden. In der Wache der Kernstadt wurden in diesem Jahr aufgrund der hohen Anzahl an Jugendlichen zwei Gruppen gebildet.

Am Freitagabend um 17 Uhr startete die 24-Stunden-Übung in den jeweiligen Feuerwehrgerätehäusern. Vor Ort wurden die Jugendlichen auf ihre jeweiligen Fahrzeuge verteilt, die Schlafunterkünfte aufgebaut und alles vorbereitet. Zum Einsatz kamen von uns das TSF-W, das StLF sowie beide MTFs.

Im Vorfeld wurden vielfältige Einsatzszenarien für die jeweiligen Wachen ausgearbeitet, welche es im Lauf der 24h-Übung von den Jugendlichen abzuarbeiten galt. Gegen 18 Uhr erfolgte die erste Alarmierung auf welche die Jugendlichen bereits gespannt gewartet hatten.

Zug 1 der Wache Kernstadt wurde zu einem Verkehrsunfall in die Nähe des Rathauses gerufen. Dort angekommen fanden die Jugendlichen eine verletzte Person in einem verunfallten PKW vor. Die Jugendlichen ergriffen Erste-Hilfe-Maßnahmen bis die verletze Person an die Malteser Jugend zur Behandlung übergeben werden konnte. Gleichzeitig wurde die betroffene Straße von den Jugendlichen abgesichert und ein Trupp nahm das erste Rohr vor um den Brandschutz im Falle eines Entzünden des PKW sicherzustellen. Die weiteren Kräfte unterstützten die Malteserjugend bei der Rettung der Person aus dem Fahrzeug.

Zur gleichen Zeit wurde der zweite Zug der Wache Kernstadt zu einer Ölspur gerufen. Hier galt es die ausgelaufenen Betriebsstoffe (zu Übungszwecken hier ein Gemisch aus Milch und Wasser) mit Sägespähen abzustreuen und aufzunehmen. Natürlich fand das Einsatzszenario auf einer Nebenstraße statt, doch auch hier mussten die Jugendlichen die Verkehrsabsicherung beachten und die Einsatzstelle absichern.

In der Wache wieder angekommen folgte das Abendessen. Auch in diesem Jahr unterstützte Michael Grünewald die Jugendfeuerwehr und kümmerte sich um das Abendessen der Wache.

Die Zeit zwischen den Einsätzen wurde von den Jugendwarten mit einem Dienstplan gestaltet, doch neben der Ausbildung gab es genug Zeit für die Jugendlichen um sich bei Sport und Spielen auszutoben. Wie im richtigen Leben wurden die „Einsätze“ nicht angekündigt und gegen 21 Uhr erfolgte die letzte Alarmierung für den Tag.

Alle drei Wachen wurden zu einer Personensuche an den Ober-Florstädter Spielplatz alarmiert. Zwei Personen waren als vermisst gemeldet und mussten von den Jugendlichen gefunden werden. Um die Suche von großen Flächen schnell und effizient durchzuführen, wurde von den Jugendlichen eine Rettungskette gebildet, hierbei laufen die Jugendlichen mit etwas Abstand zueinander langsam das Areal ab. Eine der vermissten Personen wurde nach kürzester Zeit, als sie den Rufen der Jugendlichen antwortete, im anliegenden Maisfeld gefunden. Die Person war nicht mehr in der Lage eigenständig das Maisfeld zu verlassen, konnte aber den Jugendlichen durch Rufe auf sich aufmerksam machen, was den Erfolg der Maßnahme für die Jugendlichen bestätigte. Während der Rettung der ersten Person konnten weitere Jugendliche die zweite vermisste Person im Biotop hinter dem Fußballfeld ausmachen. Beide Personen wurden durch die Jugendlichen gerettet und an die Maltesterjugend übergeben, welche die weitere Behandlung übernahm. Eine der vermissten Personen äußerte, dass sie ihr Stofftier verloren hatte – auch dieses konnte nach kurzer Suche durch die Jugendlichen gefunden werden. Die Jugendlichen konnten ihr das Stofftier wieder übergeben.

Anschließend ließen alle den Abend bei Marshmallows und Stockbrot am Lagerfeuer ausklingen, bis gegen 24 Uhr die endgültige Nachtruhe eingebrochen war.

Pünktlich um 7:30 Uhr begann der zweite Tag der 24h-Übung für die Jugendlichen mit Frühstück, damit gut gestärkt in den ereignisreichen Tag gestartet werden konnte.

Bereits kurz nach dem Frühstück alarmierte es zu dem dritten Einsatz der 24h-Übung. Beide Gruppen der Kernstadt sowie die Malteser Jugend wurden zu einer ausgelösten Brandmeldeanlage an die Schule in Nieder-Florstadt alarmiert. Vor Ort fanden sie eine brennende Mülltonne im Eingangsbereich vor, welche mittels einem C-Rohr abgelöscht wurde. Ein weiterer Trupp verhinderte durch ein weiteres C-Rohr eine Brandausbreitung auf die naheliegenden Busch. Ebenfalls erreichte die Jugendfeuerwehr die Meldung, dass eine verletzte Person sich im hinteren Teil der Schule befand. Die Person sei von dem Gerüst gefallen und hatte sich vermutlich das Bein gebrochen. Der vorgehende Angriffstrupp konnte die Person schnell finden und diese mit weiteren Trupps aus dem Gefahrenbereich retten und zur weiteren Behandlung an die Malteserjugend übergeben.

Nach einer kurzen Ruhepause erfolgte gegen 10:30 Uhr die Alarmierung mit dem Stichwort Ölspur in die Vogelsbergstraße nach Ober-Florstadt sowie zu einem Verkehrsunfall in die Nähe des Rathauses. Dieses Mal fuhr Zug 1 der Kernstadt die Einsatzstelle Ölspur und Zug 2 die Einsatzstelle Verkehrsunfall an, so konnte sichergestellt werden, dass alle die gleichen Einsatzszenarien erleben und abarbeiten durften.

Zum großen gemeinsamen Mittagessen trafen sich die einzelnen Wachen um 12:30 Uhr im Feuerwehrgerätehaus in Nieder-Mockstadt, sodass im Anschluss als große Kolonne zur Abschlussübung gefahren werden konnte. Bei gegrilltem und vielen Salaten warteten die Jugendlichen gespannt auf die Alarmierung zur Abschlussübung, welche um 14 Uhr erfolgte. Die diesjährige Abschlussübung fand auf dem Gelände der Interessengemeinschaft Traktorfreunde Stammheim 1999 e.V. statt. Die angenommene Einsatzlage war, dass es bei Wartungsarbeiten an einer Baumaschine des benachbarten Baubetriebs zu einer größeren Verpuffung kam. Durch die Explosion wurden mehrere Personen verletzt und auf dem Gelände vermisst. Zudem wurde ein Haufen Holz durch die Explosion entzündet welcher sich rasch auf die nebenstehenden Hallen ausbreiten konnte. Auch hier wurden Personen im Gebäude vermisst.

Ein Teil der Wache Kernstadt war mit der Brandbekämpfung des Haufens Holz beauftragt worden, während der andere Teil nach den vermissten Personen auf dem Gelände suchte und diese im Anschluss auch rettete. Nicht ganz so einfach gestaltete sich die Rettung einer Person welche in einem Baucontainer unter Holzpalletten eingeklemmt war, hier mussten die Jugendlichen ihr erlerntes Wissen aus der Unterrichtseinheit vom Vortag direkt einsetzen und die Person mittels Hebekissen unter der Last befreien, bevor diese an die Malteserjugend übergeben werden konnte.

Gleichzeitig stellten die Jugendlichen auch eine Riegelstellung zur Halle des Bauunternehmens sicher.

An der Halle des Karnevalvereins wurde die Brandbekämpfung durch die Wache Nieder-Mockstadt/Stammheim durchgeführt. Parallel stellten diese auch die Wasserversorgung mittels B-Leitung von einem Unterflurhydranten zur Einsatzstelle her.

Mit der Suche nach vermissten Personen und der Brandbekämpfung an der Halle der Trakorfreunde war die Wache Staden beauftragt. Diese durchsuchten und retten mit mehreren Trupps das Gebäude und stellten mit zwei C-Rohren einen Außenangriff zur Brandbekämpfung her.

Die Malteserjugend bereite einen  Behandlungsplatz für die verletzen Personen vor und übernahm die Behandlung sowie die Betreuung der geretteten Personen.

Gegen 15:00 Uhr war die Abschlussübung beendet. Stadtjugendwart Gunnar Pfeffer fasste die zwei Tage nochmal zusammen und übergab dann das Wort an Stadtbrandinspektor Markus Albus. Dieser sprach erneut ein großes Lob an die Jugendlichen aus und freute sich über die gute Zusammenarbeit. Auch lobte er das große Engagement der vielen Jugendlichen in den Jugendfeuerwehren der Stadt Florstadt.

Neben Stadtbrandinspektor Markus Albus wohnten auch Bürgermeister Herbert Unger und Erster Stadtverordneter Christian Trupp der Übung größtenteils bei.

Wir möchten uns bei allen Beteiligten und Helfern für die gute Unterstützung bedanken. Auch bedanken wir uns für die Bereitstellung der Objekte, denn dies ist nicht selbstverständlich. Nur Dank der tatkräftigen Unterstützung können der Jugendfeuerwehren der Stadt Florstadt, solche Übungen geboten werden.

Vielen Dank!