24-Stunden-Übung der Jugendfeuerwehren der Stadt Florstadt 2018
Am letzten Wochenende konnten die Jugendlichen der Jugendfeuerwehr für 24 Stunden in den Alltag einer Berufsfeuerwehr blicken.
Freitagabends wurden die Wachen bezogen, bei uns waren die Jugendfeuerwehr Leidhecken und die Malteserjugend Altenstadt zu Gast. Nachdem alle ihre Nachtlager aufbauten, ging es auch schon mit dem ersten Unterricht los. Jedoch wurden die Nachwuchseinsatzkräfte währenddessen schon alarmiert und besetzten sofort die Fahrzeuge, jetzt hieß es schnelles Handeln und einen kühlen Kopf bewahren; Einsatzstichwort: „Feueralarm“. In einer Lagerhalle entstand ein Feuer, ein Mitarbeiter der Firma konnte diese nicht rechtzeitig verlassen. Nun galt es die vermisste Person zu retten, die Wasserversorgung herzustellen und das Feuer zu löschen. Die verletzte Person wurde durch die Malteserjugend vor Ort versorgt. Nach diesem anstrengenden Einsatz ging es für unseren Löschzug zurück zur Wache, dort angekommen ging es zum gemeinsamen Abendessen.
Gut gestärkt machten sich die Jugendlichen zur nächsten Unterrichtseinheit, hier wurde durch Sascha Riemer die GAMS-Regel (Einsatzstrategie bei Gefahrgut) durchgenommen. Diese zeigte sich im darauffolgenden Einsatz als hilfreich. Hier entstand durch Fahrlässigkeit ein Gefahrguteinsatz; ein Fahrzeug mit Wasserbehälter, aus dem eine grünliche Flüssigkeit austrat. Eine Person wurde durch die ätzende Flüssigkeit stark verletzt und musste umgehend aus dem Gefahrenbereich gerettet werden, eine weitere Person wurde nur leicht verletzt, musste jedoch ebenfalls zeitnah aus dem Bereich gebracht werden. Bevor die Personen an den Rettungsdienst übergeben werden konnten, mussten an dem Not-Dekon Platz erst einmal eine Dekontamination durchgeführt werden.
Im Anschluss wurden wir gemeinsam mit der RTW Besatzung der Malteserjugend in der Wache FF Nieder-Mockstadt, welche mit der JF Stammheim und der JF Staden im Gerätehaus Nieder-Mockstadt an diesem Wochenende einen weiteren Löschzug stellten, zu einer Unterrichtseinheit zum Thema Feuerlöscher eingeladen. Durch Friedhelm Schmidt wurde den Jugendlichen der richtige Umgang mit dem Feuerlöscher demonstriert und jeder durfte dies dann selbst ausprobieren.
Als nun alle wieder auf der Wache eintrafen, konnten die Jugendlichen erst einmal durchatmen. Bevor es zur Nachtruhe überging, wurden DVDs geschaut und Spiele gespielt.
Samstagmorgen ging es für die Jugendfeuerwehr nach dem Frühstück an die nächste Unterrichtseinheit, als plötzlich die Alarmierung zum ersten Einsatz an diesem Morgen kam; Einsatzstichwort: „Feuer“. Ein Feuer in der Grillhütte Leidhecken entstand bei diversen Bauarbeiten rund um die Anlage, mehrere Personen zogen sich zum Teil schwerste Verletzungen zu. Zu diesem Einsatz wurden beide Löschzüge alarmiert, hier galt es eine lange Wegstrecke von Leidhecken aus zur außenliegenden Grillhütte aufzubauen, um eine Wasserversorgung herzustellen. Nachdem alle Personen aus dem Gefahrenbereich gerettet wurden und der Malteserjugend übergeben waren, konnten die Jugendfeuerwehren mit den Löscharbeiten beginnen.
Die nächste Alarmierung galt zunächst dem RTW-Team, diese wurden zu einem Verkehrsunfall gerufen. Am Einsatzort angekommen fand die Malteserjugend eine Person vor, welche sich in einem PKW befand, der leicht von der Straße abgekommen war. Die Person erlitt während der Fahrt einen Schlaganfall. Durch das Abkommen von der Straße verlor der PKW Öl. Die Jugendlichen der Malteser reagierten schnell und ließen die Feuerwehr nachalarmieren. Schnell waren auch hier die Jugendlichen an der Einsatzstelle. Während ein Teil des Löschzuges die Absicherung der Straße übernahm, konnte durch den zweiten Teil die Ölspur beseitigt werden, um weitere Gefahren zu verhindern.
Nun ging es zurück auf die Wache, auch der Löschzug der Wache Nieder-Mockstadt traf ein, um gemeinsam mit uns zu Mittag zu essen. Nach dem Mittagessen ging es bei den sommerlichen Temperaturen noch zur Sporteinheit, welche von den Jugendwarten und Betreuern gestaltet wurde. Da sich das Wetter anbot, wurde ein Parcours aufgebaut, welcher mit Wasserspielen gemeistert werden musste. Dies endete, wie nicht anders zu erwarten war, in einer Wasserschlacht. Die Abkühlung jedoch kam genau recht, denn nun bekamen wir einen weiteren Einsatzbefehl. Mit dem Einsatzstichwort „Feuer“ ging es nach Nieder-Mockstadt in das Industriegebiet, dieser stellte sich aber bei der Ankunft als Fehlalarm heraus. Doch dies sollte nicht der letzten Einsatz sein, denn auf der Rückfahrt wurden die beiden Löschzüge zum Abschluss der diesjährigen 24-Stunden-Übung zu einem Feueralarm in den Kindergarten „An der Nachtweide“ nach Nieder-Florstadt alarmiert. Von weitem konnte man schon Rauch aus dem Gebäude dringen sehen. Es wurden mehrere Personen vermisst. Die Wasserversorgung wurde zügig aufgebaut und die Trupps konnten im Gebäudeinneren zur Menschenrettung vorgehen. Auf dem Klettergerüst des Kindergartens befand sich eine weitere verletzte Person, welche an den Rettungsdienst übergeben werden konnte. Durch den dichten Nebel war die Sicht im Inneren des Kindergartens stark beeinträchtigt, dennoch fanden unsere Jugendlichen die verletzten Personen zeitnah und konnten diese ebenfalls dem Team der Malteserjugend übergeben. Nachdem die Löscharbeiten beendet wurden, hieß es Übungsende, dies war auch die letzte Übung unserer 24-Stunden-Übung. Nun ging es zurück auf die Wachen, hier war nun noch der Putzdienst angesagt.
Wir möchten uns recht herzlich bei der Jugendfeuerwehr Altenstadt und deren Betreuern bedanken, welche uns auch dieses Jahr als Statisten bei den einzelnen Einsätzen zu Verfügung standen, dem Team der Malteser, die zum einen das Schminken der Statisten übernahmen, sowie den Betreuern und der Malteserjugend, die ebenfalls an unseren Einsätzen teilnahmen, allen die uns auf ihren Grundstücken und in Gebäuden üben ließen, sowie natürlich unseren Jugendwarten und Betreuern. Noch ein Dank an unseren Küchenchef Michael Grünewald und sein Team für die gute Verpflegung.
Text: Denise Reis, Fotos: Edy Klick